Die ersteintreffenden Kräfte fanden vor Ort eine massive Rauchentwicklung in beiden Treppenhäusern eines ehemaligen Kaserne Gebäude vor. In allen Stockwerken befanden sich eine Vielzahl von Personen an den Fenstern und riefen um Hilfe. Sofort wurde ein dritter Alarm für den Löschbereich Wollmatingen ausgelöst, um genügend Einsatzkräfte und Material vor Ort zu bekommen.
Gleichzeitig begannen die Einsatzkräfte mit der Menschenrettung und der Brandbekämpfung. Im rauchfreien Bereich wurden die Personen über das Treppenhaus nach draußen gebracht. Wo dies nicht möglich war, retteten die Einsatzkräfte die Personen über tragbare Leitern und drei Drehleitern. Um sicher zu gehen, dass sich niemand mehr in den Wohnungen befindet, wurden alle Wohnungen durch die Feuerwehr kontrolliert. Insgesamt wurden über 60 Personen aus dem Gebäude evakuiert. Für die medizinische Untersuchung und Betreuung der Personen wurden die Module der Einsatzeinheit 1 des Katastrophenschutzes angefordert. Um die Personen, die zum Teil nur in ihrer Schlafkleidung nach draußen kamen vor der Kälte zu schützen, wurden von den Stadtwerken Konstanz zwei Stadtbusse angefordert. Der Brandort wurde von einem Angriffstrupp unter Atemschutz im Kellerbereich des Gebäudes aufgefunden und gelöscht. Mit der Hilfe von Überdrucklüftern wurden die Räumlichkeiten belüftet und entraucht.
Die Abteilung Strom und Gas der Stadtwerke stellten die Energieversorgung in beiden Gebäuden ab. Die Polizei sperrte die Einsatzstelle, leitet den Verkehr um und half bei der Evakuierung im rauchfreien Bereich. Nach der Beendigung der Löscharbeiten übernahmen sie die Ermittlungen zur Brandursache.
Nach den Lösch- und Belüftungsarbeiten wurden alle Wohnungen auf ihre Bewohnbarkeit überprüft. Durch den Brand und die Rauchentwicklung wurden manche Bereiche in dem Gebäude so beschädigt und kontaminiert, dass sie vorerst nicht begehbar sind. All die Bewohner, welche nun nicht wieder in ihre Wohnungen zurückkehren oder dortbleiben konnten, wurden durch die Stadt in einem Hotel untergebracht. Glücklicherweise kamen bis auf zwei leicht verletzte Personen nicht mehr zu Schaden.
Für die Einsatzkräfte galt es neben dem normalen Vorgehen bei einem Brandeinsatz auch die Gefahr des Virus COVID-19 zu beachten. So wurde zum Beispiel, soweit es möglich war, auf einen Abstand zwischen den Personen geachtet. Aus diesem Grund wurden die geretteten Personen auch auf zwei Busse der Stadtwerke verteilt, um mehr räumlichen Platz zu erhalten.
Oberbürgermeister Uli Burchardt schaute sich vor Ort das Ausmaß des Schadens an.
Gerade während der aktuellen Pandemie COVID-19 ist eine besondere Vorsicht für alle Beteiligten Pflicht. Wir als Feuerwehr Konstanz haben durch interne Vorschriften versucht eine Infizierung mit dem Virus innerhalb der Feuerwehr zu vermeiden oder zumindest die Gefahr zu minimieren. Dies schränkt uns in der Ausführung unserer Aufgaben jedoch nicht ein. Wir als Feuerwehr sind trotzdem für unsere Stadt Konstanz jederzeit da.