Um auch bei größeren Schadenfällen auf dem Bodensee gerüstet zu sein, wurden den Anrainerstaaten Schweiz und Österreich digitale Funkgeräte des deutschen TETRA-Behördenfunknetzes übergeben. Damit sind nun ab sofort alle Behörden mit Sicherheitsaufgaben auch auf dem Bodensee mit moderner Digitalfunkausstattung untereinander jederzeit sicher erreichbar. Das Konzept hierfür wurde federführend von der Feuerwehr und dem Landkreis Friedrichshafen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesbehörden entwickelt. Die Feuerwehr Friedrichshafen leitete die 3-stündige Funkübung über ihren ELW2.
Bereits zu alten Analogfunkzeiten gab es sogenannte Funküberleiteinrichtungen zwischen den Funksystemen, welche die Funknetze der verschiedenen Länder zur Gefahrenabwehr auf dem Bodensee eine gemeinsame Kommunikation ermöglichten. Mit der Einführung des Digitalfunks stehen nun wesentlich mehr Sprechgruppen, hochwertige Audioqualität, verschlüsselte Übertragung und eine absolut flächendeckende Netzabdeckung auf dem See zur Verfügung.
Die Entscheidung das deutsche TETRA Netz für das Projekt „Ölwehr Bodensee“ zu verwenden fiel darauf, da es das einzige Netz ist, welches tatsächlich zu Land und zu Wasser flächendeckend zur Verfügung steht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hatte sich Deutschland schon zu Beginn der Planung beim Digitalfunk für „ein Netz für alle“ positioniert. Dies bedeutet dass alle Hilfsorganisationen (Feuerwehr/Rettungsdienste) sowie Landes- und Bundespolizei ein gemeinsames Netz vom Bund zur Verfügung gestellt bekommen. Damit ist es nun nicht mehr notwendig, dass sich wie bis dato jede Behörde/Organisation um ihr eigenes Funknetz kümmern muss, was große Synergieeffekte bei Betrieb und Wartung mit sich gebracht hat.
Die eigens dafür geschaffene Behörde BDBOS www.bdbos.bund.de betreibt als Dienstleister in Zusammenarbeit mit den Bundesländern dieses Funknetz für die Behörden. Seitens Baden-Württemberg ist für den Betrieb im Land die sogenannte „Autorisierte Stelle BW“ zuständig.